Kampf im Schlafzimmer




Es ist spät abends. Schon wieder dieses fiese summen im Ohr. Gleich stichtīs wieder. Der Kampf im Schlafzimmer geht in die nächste Runde. Die Schnake und ich: Sie in der vorteilhaften Position an der Wand über dem Schrank, ich - mit der Fliegenklatsche wedelnd - auf dem Bett. Jetzt giltīs: sie oder ich, den finalen Treffer landen. Daneben. Die Mücke schwirrt ab und ist verschwunden.


Kaum ist das Licht aus, fordert sie mich wieder heraus. Sie will es wissen. Ich auch. Also Licht an. Sie wieder in leicht erhöhter Ausgangslage auf dem Lampenschirm. Ich mit einer Zeitschrift in der Hand. Diesmal soll sie mir nicht entkommen. Mit der linken Hand täusche ich einen Schlag vor, mit der rechten ziehe ich voll durch. Die Lampe wackelt, der Plagegeist ist weg. Getroffen, oder nicht? Ich fühl mich schon als Sieger. Zunächst ist es ruhig, verdächtig ruhig. Plötzlich der unerwartete Piekser auf den Oberschenkel - und auch noch von hinten. Ich schlag zu. Das Licht an. Vom Plagegeist keine Spur.


" Was jucktīs mich ? "

Erst denke ich; Was jucktīs mich? Doch dann schwillt der Stich an, mein Hals auch. Der lästige Blutsauger soll den Morgen nicht erleben. Da hilft nur eins: Ich muss meine Trefferquote drastisch erhöhen. Es steht 1:0 - noch. Fliegenklatsche und Zeitschrift in der Hand, bin ich zu allem bereit. Doch das Mistvieh bleibt seiner hinterhältigen Taktik treu und hält sich versteckt. Licht aus.


Draussen wird es schon langsam hell und ich will wenigstens noch ein paar Minuten Schlaf. Es ist mir nicht vergönnt: Mein Gegner surrt wieder durchīs Zimmer. Licht an. Genau in dem Moment klingelt der Wecker, der Kampf ist aus. Vorerst. Heute Abend will ich die Revanche. Und ich weiß auch schon, wie ich mich rüsten werde: Ich lass das Licht an und lege mich auf den Schrank. Damit wird die Bestie bestimmt nicht rechnen!!

Anatoly

 

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